Über Schafe, Wolle und Pullover

Islandschafe…

…zählen zu den nordischen Kurzschwanzschafen. Sie stammen von einer Rasse ab, die vor ca. 1200 Jahren von den Wikingern nach Island gebracht wurde und sich während des letzen Jahrtausends dem rauen Klima angepasst hat. Die Schafe verbringen den größten Teil des Jahres freilaufend in Islands Natur. Sie werden vor dem Winter nicht geschoren und sind vor allem wegen ihres dichten Fells sehr kälteresistent. Heute gibt es rund 500.000 Islandschafe, das sind fast doppelt so viele wie die menschliche Bevölkerung Islands.

Islandwolle…

ist etwas Besonderes! Sie kommt in der Natur in 17 verschiedenen Farbnuancen von weiß, braun, grau und schwarz vor. Das Fell besteht aus zwei verschiedenen Fasertypen: Die feinen inneren Fasern namens þel sind wärmespeichernd und isolierend, während die äußeren Fasern, die tog genannt werden, länger und dicker sind. Sie sind mit einer wasserabweisenden Schicht aus Lanolin überzogen. Zusammen werden tog und þel zur Herstellung von lopi verwendet, der einzgartigen Islandwolle: mollig warm, atmungsaktiv, wasserabweisend und fast unkaputtbar.
Die Wolle für die Produkte aus dem Atelier ZilpZalp kommt direkt aus der Wollfabrik Alafoss/Ístex bei Reykjavík. Hier legt man seit Generationen größten Wert auf Spitzenqualität. Die Rohwolle wird direkt bei den Schafzüchtern ausgewählt. Ihre Verarbeitung erfolgt mit Hilfe der natürlichen Energieressourcen Wasserkraft und Erdwärme.  Der Einsatz von Waschmitteln und chemischen Substanzen wird dabei auf ein Minimum beschränkt, das natürliche Wollfett Lanolin bleibt erhalten und die Wolle ist wasser- und schmutzabweisend. Die fertige Wolle wird in verschiedenen Stärken und Verarbeitungszuständen angeboten: Als ungesponnene Filzwolle (Kemba), als nicht verzwirntes luftiges Garn (Plötulopi) oder als bereits verzwirntes Garn in unterschiedlichen Stärken (Létt-Lopi, Álafoss-Lopi und Bulky-Lopi). Neben den vielen naturbelassenen Farbtönen sind die verschiedenen Lopiarten in einer Vielzahl an harmonisch gefärbten Tönen erhältlich.

Islandpullover…

…haben, wie das Stricken im Allgemeinen, eine sehr lange Tradition und sind heute nach wie vor in der isländischen Gesellschaft überall präsent. Vermutlich wurde das Stricken erstmals im 16.Jahrhundert durch englische, deutsche oder holländische Kaufleute auf die Insel gebracht und verbreitete sich schnell. Historischen Quellen zufolge wurde beispielsweise bald ein großer Teil des Pachtzinses in Form von Strickwaren entrichtet. Außerdem wurden Socken, Fäustlinge und später Pullover zu einem bedeutenden Exportgut. In Deutschland ist der klassische Islandpullover seit den 1950er Jahren bekannt und beliebt. Gestrickt wurde in Island seit jeher von Männern, Frauen und Kindern und nach wie vor ist Stricken eine Tätigkeit, die sich weder an eine klassische Geschlechterrollenverteilung hält noch einer bestimmten Altersgruppe zugeschrieben werden kann. Trotz dem vermehrten Einsatz von Strickmaschinen seit Beginn des 20.Jahrhunderts werden die berühmten Islandpullover nach wie vor ausschließlich in reiner Handarbeit produziert. Bei der Gestaltung der typischen Rundpasse wird oft auf sehr alte Strickschriften zurückgegriffen, die mit viel Muse, Liebe zum Detail und vor allem Traditionsbewusstsein der aktuellen Mode angepasst werden. Die Kombinationsmöglichkeiten von Farben, Formen und Mustern sind unerschöpflich und machen jedes Stück zu etwas ganz Besonderem – eben einem Lieblingskleidungsstück mit eigenem Charakter, das man gar nicht mehr ablegen möchte !

100% reine Schafwolle – extrem robust und widerstandsfähig – wasser- und schmutzabweisend -atmungsaktiv und mollig warm

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 vgl. Elsa E. Gudjónsson: Notes on Knitting in Iceland. Reykjavík, 7.Auflage 1990

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